Bockwitz
Bockwitz ist ein sogenanntes "Heidedorf".
Die erste Erwähnung erfolgte 1160 als Wüstung. In einer Urkunde ist Bockwitz mit Bukewitz benannt (slawisch = Buchenort.)
Am 12.04.1242 überwies Markgraf Heinrich dem Kloster Mühlberg mehrere Dörfer, darunter auch Bockwitz. Zehn Jahre später zinste das Dorf dem Kloster Nimbschen, diese Zinsen kamen nach der Reformation und Auflösung des Klosters im Jahre 1539 an den Stift Meißen. Wie alle Klosterdörfer war Bockwitz wieder kurfürstlich geworden. Infolge eines Tauschvertrages vom 24.06.1539 zwischen dem Kurfürsten August und dem letzten Bischof von Meißen, Johann I. von Haugwitz, wurde Bockwitz mit den übrigen Stiftsdörfern Klingenhain, Treptitz, Olganitz, Liebersee und Seydewitz beschöflicher Besitz und gehörte bis 1570 zum bischöflichen Amte Belgern. Im Jahre 1589 verzichtet Johannes I. auf das Bistum Meißen. Bockwitz kam wieder an die Herrschaft des Kurfürsten und wurde Torgauer Amtsdorf.
Die Slawen bauten ihre Hütten zwischen einer Hügelkette beiderseitig eines aus der Heide kommenden Bachlaufes, in unmittelbarer Nachbarschaft mehrere Teiche. Dieses Bukewitz hat seine ursprüngliche Dorfform mit geringen Änderungen erhalten. Um den breiten Dorfanger, mit einem großen Teich im Zentrum führen zwei parallele Straßen, die sich an den Dorfzugängen von Reudnitz bzw. Wohlau jeweils vereinen. Erst viel später hat man quer zur Dorfstraße von Kaisa/Lausa kommend, einen weiteren Zugang zum Dorf angelegt. Charakteristisch war, dass die Höfe ein für sich abgeschlossenes Ganzes bilden und keine Lücke nach außen ließen. Der quadratische oder rechtwinklige Hof war allseitig von Gebäuden umgeben. Das Wohnhaus steht mit dem Giebel zur Dorfstraße, gegenüber das kleine Auszugshaus. Die beiden Gebäude verbindet die Pforte und die überdachte Einfahrt bzw. ein Torhaus. Durch sie wurde der Hof von der Straße abgeschlossen. An das Wohn- und Auszugshaus schlossen sich die Ställe und Schuppen an. Den hinteren Abschluss bildete eine Hofscheune.
(Quellenangabe: Chronik der Gemeinde Bockwitz / 750 Jahre Bockwitz von Hans-Joachim Füssel, Schildau/ 1. Auflage: 1 bis 200)
Dorfteich
Bockwitz bietet in seiner näheren Umgebung viel Schönes und Sehenswertes. Die nahen Wälder laden Naturliebhaber und Wanderlustige zu ausgiebigen Spaziergängen und Wanderungen ein. Die Gegend kann man natürlich auch per Fahrrad erkunden.
Das Jubiläum 750 Jahre Bockwitz beging der Ortsteil im Jahre 1992.
Bockwitz wurde mit Wirkung vom 01.03.1994 in die Stadt Belgern eingeliedert. Grundlage bildete eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der Gemeinde Bockwitz und der Stadt Belgern.
Im Jahr 1998 wurde Bockwitz in das Sächsische Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen. Nicht nur die Kommune, sondern auch die Bürger von Bockwitz nutzten den Status "Förderdorf". Private Wohngrundstücke wurden umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten unterzogen. Auf kommunaler Ebene erfolgten
- die Umgestaltung der Bushaltestelle
- die Umgestaltung einer alten Scheune zum Feuerwehrgerätehaus (Einweihung: 06.04.2000)
- die Gestaltung der Freifläche am Feuerwehrdepot
- der Bau eines Spielplatzes
- die Sanierung und Instandsetzung des Dorfteiches
- die Erneuerung der Straßenbeleuchtung
- der Neubau des kommunalen Straßenabschnitts - Richtung Reudnitz (Fertigstellung Juli 2000)
- Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus
- Wegebaumaßnahmen
An Vereinen hat sich in Bockwitz der Feuerwehr- und Heimatverein etabliert. Fester Bestandteil des Vereinslebens sind Veranstaltungen, wie Volleyball- und Skatturniere und Gaudi-Wettkämpfe, zu welchen die Bockwitzer ihre Kräfte gern mit den Einwohnern anderer Ortsteile messen.
Die Gemeinde Bockwitz wurde per 01. März 1994 in die Stadt Belgern eingegliedert.
Die Stadt Belgern und die Stadt Schildau haben sich mit Wirkung vom 01.01.2013 zur Stadt Belgern-Schildau vereinigt. Bockwitz ist seit dem 01. Januar 2013 ein Ortsteil der Stadt Belgern-Schildau.